Was darf ein Konflikt kosten?

Wie kann es sein, dass Unternehmen lieber für schlechte Kompromisse tief in die Tasche greifen, statt einen übersichtlichen Geldbetrag in eine professionelle Konfliktmoderation oder Mediation zu investieren?

Diese Frage stelle ich mir immer wieder, wenn mir in meinem Beratungsalltag „Lösungen“ wie diese begegnen:

  • Es wird eine zweite Geschäftsführungsposition geschaffen, weil der bisherige Geschäftsführer nicht mit dem Betriebsratsvorsitzenden kann.
  • Kolleg*innen einer Abteilung sitzen ab sofort in getrennten Zimmern, damit sie sich nicht sehen müssen. Dass damit zwischen ihnen auch die für die Arbeitsaufgabe notwendige Kommunikation und Interaktion nicht mehr stattfindet, wird „um des lieben Friedens willen“ in Kauf genommen.
  • Kunden verschleißen eine Projektmanager*in nach der anderen.
  • Fähige Mitarbeiter*innen kündigen, weil sie den Konflikt oder das dadurch verursachte schlechte Betriebsklima nicht mehr aushalten.
  • Eine Konfliktpartei flüchtet in die Langzeiterkrankung. Damit ist der Konflikt erst einmal aus den Augen aus dem Sinn und es besteht scheinbar kein Handlungsbedarf mehr.

In solchen Momenten frage ich mich, weshalb Entscheider zu diesen „Lösungen“ greifen, statt mit einer Konfliktmoderation oder einer Mediation klare Verhältnisse zu schaffen. Die immensen Kosten, die durch verschleppte Konflikte in Unternehmen verursacht werden, sind bereits 2009 in einer KPMG-Studie zusammengetragen worden. Haben sie schlechte Erfahrungen gemacht? Glauben sie nicht daran, dass es Alternativen zum aktuellen Zustand gibt? Erscheint ihnen diese Investition zu teuer? Ist es leichter wegzuschauen als sich aktiv mit der Situation zu befassen? Gibt es Wichtigeres?

Meine Erfahrungen sehen anders aus: Konfliktmoderation und Mediation können Konflikte lösen oder zumindest einen nächsten Schritt einleiten. Damit lässt sich Leiden verkürzen – für die Beteiligten, für ihre Umgebung und für die Organisation. Häufig erlebe ich, dass die gefundenen Lösungen für die bisherigen Konfliktparteien wie ein Neubeginn wirken. Als würden sie aus einem bösen Traum erwachen und endlich wieder in ihrem Leben ankommen. Und auch die Menschen in ihrer Umgebung – Führungskräfte, Teams, Kunden, manchmal ganze Abteilungen – atmen erleichtert auf.

Deshalb lade ich Sie dazu ein, Konflikte aktiv anzugehen und als Entwicklungschance zu nutzen. Lassen Sie uns gemeinsam hinschauen.

Diese Investition lohnt sich! Nach der ersten Sitzung mit den Konfliktbeteiligten sage ich Ihnen, wie hoch die Chance ist, dass sich dieser Konflikt durch Reden lösen lässt.