Meine Arbeit im Atelier der Eberhard und Barbara Linke Stiftung

2019 besuchte ich meinen ersten Kurs bei Carmen Stahlschmidt und Susan Geel im Atelier der Linke Stiftung, um die Arbeit mit dem besonderen Ton des Ateliers zu erlernen. Inzwischen arbeite ich frei im Atelier. Ich genieße es, meine Ideen im Rahmen meiner Möglichkeiten und des Materials umzusetzen. Dabei ist der Schaffensprozess ein Dialog mit dem Material und mit mir. Die eigenen Grenzen zu erkennen, zu akzeptieren und dann doch darüber hinauszuwachsen, ist für mich aktuell ein wichtiger Entwicklungsprozess. Auch Scheitern will gelernt sein. Das Werk mehrerer Tage dahinsinkend im Arm zu halten ist ein ebenso schmerzhafter wie lehrreicher Moment. Und dann wieder von vorn zu beginnen oder das Beste aus dem Verbliebenen zu machen. – Sie merken, im Atelier öffnet sich für mich eine ganz eigene Welt. Das fertige Werk beschenkt mich nicht nur mit der Anerkennung der Betrachter*innen sondern auch mit den vielen Momenten, die wir im Entstehungsprozess miteinander geteilt haben.

Der Ton wird nach dem Trocknen von der Atelierleitung im Gasofen gebrannt. Hier kommt der Zufall ins Spiel, denn die Hitze züngelt im Ofen unkontrolliert an den Werken hoch und man weiß nie, an welcher Stelle sich der Ton eher rötlich oder eher schwarz-metallen verwandelt. Das Ausräumen des Ofens ist deshalb ein besonders spannender Moment. Ich liebe besonders den Metallic-Look meiner Werke. Häufig werde ich sogar gefragt, aus welchem Material sie bestehen.

Das Unbewusste

Die meisten meiner Skulpturen haben auch etwas mit dem Seelenleben zu tun. Mit dem „Unbewussten“ zum Beispiel habe ich versucht, verschiedene Anteile des Unbewussten sichtbar zu machen, wie sie häufig in meinen Beratungsgesprächen bei meinen Klient*innen auftauchen. Mit der Skulptur wird das Unbewusste etwas leichter besprechbar, finde ich.

Metamorphose – Von der Göttin zur Glucke

Die „Metamorphose – Von der Göttin zur Glucke“ zeigt den inneren Verwandlungsprozess einer Frau während ihrer ersten Schwangerschaft auf dem Weg zur Mutter. Diese Skulptur spiegelt aber auch die Perspektive des Partners oder der Partnerin, welche/r diesen Prozess vordergründig nur beobachtend erlebt. Gleichzeitig ändert sich aber im Verlauf meist die Beziehung zwischen den beiden und fordert auch von der anderen Person eine Anpassungsleistung ab.

Püner

Mit meinen „Pünern“ lassen sich die Beziehungstemperaturen von Paaren abbilden. Mal zeigt sie ihm die kalte Schulter, mal lehnen sie sich vertrauensvoll aneinander. Diese Skulpturenpaare sind zum Anfassen und Bewegen gemacht.

1001 Profil

Die Skulptur „1001 Profil“ wird oft erst auf den zweiten, längeren Blick erkannt. Was zunächst wie ein Pilz aussieht, ist eigentlich eine Ansammlung von immer wieder anderen Profilen. Wer sie erst einmal entdeckt hat, kommt nicht so schnell wieder davon los. 😉

Küsst sie mich?

Die Skulptur „Küsst sie mich?“ hält den für mich spannendsten Moment im Froschkönig-Märchen fest. Während der Frosch sehnsüchtig darauf wartet, endlich erlöst zu werden, steckt die Prinzessin in einem Gefühlschaos aus Ekel und Pflichtgefühl. Wir wissen, dass sie ihn nicht küsst, sondern an die Wand wirft – und dass seltsamerweise trotzdem für beide alles gut wird.

Hommage an Jean-Joseph Carriès

Dieser Faun – eine „Hommage an Jean-Joseph Carriès“ träumt einen wunderbaren Traum vom Wald und seinen Bewohner*innen. Für mich ist er auch eine Motivation, unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu respektieren und zu schützen.

Falls Sie einen Wunsch für eine Skulptur haben, kommen Sie gern auf mich zu. Ich arbeite nicht nach Auftrag, aber vielleicht inspirieren Sie mich zu einem Werk, das Ihnen gefällt?

Fotocredits: Jean Sebastien Larro, Achim Stiehler, Cornelia Laube, Isolde Ott, Martina Hesse, Anke Larro-Jacob

Wenn Sie meine Skulpturen „in echt“ betrachten möchten, fragen Sie gern meine Ausstellungstermine an.